Dermo-neuro modulation
Eine innovative Manualtechnik zur Linderung neuromuskulärer Schmerzen
Dermo-Neuro Modulation (DNM) ist ein sanfte Berührung zur Regulierung des Nervensystems. Spezifische Berührungen ermöglichen es, Schmerzen, Spannungen und anhaltende Einschränkungen zu lindern, dies durch veränderte Kommunikation zwischen dem peripheren und dem zentralen Nervensystem.
Ein gesundes Nervensystem
Das menschliche Nervensystem ist wunderbar komplex. Das dreidimensionale Netz umfasst das Gehirn, das Rückenmark und die 72 Kilometer langen peripheren Nerven. Hirn und Rückenmark sind in knöchernen Schalen eingebettet (Schädelknochen und Wirbelkörper), die peripheren Nerven jedoch sind exponierter. Sie verlassen die Wirbelsäule am Foramen intervertebrale (die Öffnung seitlich an der Wirbelsäule, die jeweils von zwei Wirbeln gebildet wird) und beginnen dort ihre lange Reise durch die unterschiedlichsten Gewebsschichten um den ganzen Körper zu innervieren, von der Fingerspitze bis zur kleinen Zehe. Auf ihrem Weg verzweigen und verästeln sich die peripheren Nerven und bilden so ein hoch komplexes Netz.
Vereinfacht könnte man das menschliche Nervensystem mit einem Baum vergleichen : Das Rückenmark und Gehirn wären dann der Stamm und die Baumkrone, die peripheren Nerven wären den Wurzelstock des Baumes. Von diesen Wurzeln sind manche dick, manche etwas dünner und andere ganz fein und zart. Sie alle schlängeln sich zwischen den kleinen und grossen Steinen und den verschiedenen Sedimentschichten hindurch und dienen der Ernährung des Baumes. So tun dies auch die Nerven der Säugetiere : sie schlingen sich durch verschiedene Gewebsstrukturen – Muskeln, Faszien, Ligamente – und lassen im ganzen Körper Information hin- und zurückfliessen. So wie der Wurzelstock den Baum versorgt, so soll das menschliche Nervensystem den Organismus versorgen, sich in einer offenen, frei fliessenden Kommunikation stetig selbst regulieren.
Andauernde Schmerzen: Wenn's der Nerf ist
Im menschlichen Körper reisen die peripheren Nerven immer in Begleitung einer Arterie und einer Vene. Zusammen befinden sie sich in einer faszialen Hülle. Dieses Dreierbündel kann an verschiedenen Stellen komprimiert sein, was seine gesunde Funktionsweise einschränkt. Daraus können Taubheitsgefühle, Mobilitätseinschränkungen sowie Schmerzen entstehen. Beim Auftreten solcher Körpersignale kann DNM eine gute Hilfe sein.
DNM (Dermo-Neuro Modulation) in der Praxis
Aus dem Gespräch zur Gesundheits-/Krankheitsgeschichte des Klienten, seiner aktuellen Symptome und der vergangenen Linderungsversuchen, bestimmt der Therapeut die zu behandelnden Nervengebiete.
Eine sanfte und oberflächliche Berührung der Austrittsstellen der Hautnerven und eine leichte Dehnung über die Hautoberfläche ermöglicht es den betroffenen Nerven, zu ihrer Weichheit zurückzufinden. Die faszialen Hüllen und die umliegenden faszialen Gewebe können sich entspannen und der Nerf wieder frei darin gleiten. Diese Berührungen sind präzise und sanft, was dem peripheren Nervensystem erlaubt, Schritt für Schritt die lokale Entspannung innerhalb des betroffenen Nervennetzes auch an benachbahrte Nerven weiterzukommunizieren.
Der Klient beobachtet innerlich, was er wahrnimmt und kommuniziert dies der Therapeutin, damit sie ihre Gesten individuell anpassen kann. Je nach Nerven-Hautareal wird eine Berührung 2-5 Minuten lang gehalten, um die Spannung in der fazialen Hülle des Nerfs zu lösen. Manchmal und in bestimmten Regionen braucht es ein langes Halten der Berührung (bis zu 20 Minuten).
DNM ist keine alleinstehende Methode, sondern eine spezifische Berührungsweise, welche in jegliche Form der manuellen Therapie integriert werden kann. Die Therapeutin stellt ihr Wissen und Können dem Klienten zur Verfügung und begleitet seinen Prozess in voller Präsenz.
Oft ist eine 3er-Serie (3x 70 Minuten) mit jeweils einer Woche Abstand zwischen den Behandlungen sinnvoll. Manchmal aber und je nach aktueller Problematik des Klienten sind die Behandlungsdauer und die Abstände zwischen zwei Behandlungen anzupassen. Erste Verbesserungen zeigen sich meistens schon während der Behandlung. In den darauf folgenden 72 Stunden reguliert sich das Nervensystem. In dieser Zeit kann auch eine vorübergehende Müdigkeit auftreten, weswegen es sinnvoll ist, Zeit zum Ruhen einzuplanen.
Indikationen für eine Behandlung in DNM (Dermo-Neuro Modulation)
- komprimierte Nerven, Nervenspannungen, Nervenschmerzen, welche durch Anwendung der üblichen Behandlungsweisen nicht besser wurden,
- Kompressionssyndrome wie z. B. Karpaltunnel-Syndrom, Suprascapularis-Syndrom, Infrascapularis-Syndrom, Serratus anterior-Syndrom, etc.,
- Neuralgien und Nervreizungen,
- Anhaltende muskuläre Spannungen oder Spasmen, welche mit anderen Behandlungsweisen nicht weniger wurden,
- Bewegungseinschränkungen, welche sich durch andere Behandlungsweisen nicht resorbiert haben,
- unspezifische Einschränkungen und Phänomene, die bis anhin therapieresistent waren.